Kulturprogramm in Beelitz-Heilstätten
Talk zwischen Jörg Thadeusz und Max Moor eröffnet Veranstaltungsserie
Am Sonntag, 16. August 2020, startete das Programm „Kultur Beelitz Heilstätten“ im ehemaligen Männersanatorium. Von nun an wird es mit regelmäßigen Lesungen, Open-Air-Kino, Konzerten und Ausstellungen ein weiteres Highlight in Beelitz-Heilstätten geben. Zum Auftakt gab es einen unterhaltsamen Talk zum Thema „Stadt oder Land“ zwischen Jörg Thadeusz und Max Moor.
Schon optisch saßen sich auf der Bühne zwei Welten gegenüber: Der Städter Thadeusz in Hemd und Anzug und der Landmensch Moor mit Schiebermütze, Jeans und und roten Schuhen. „Ich glaube schon, dass prinzipiell auf dem Lande das Wesentlichere passiert. Allerdings müssten die Leute auf dem Land die Möglichkeit haben, sich einen Arbeitsplatz im Dorf einzurichten. Wir müssen Showdörfer vermeiden, die zwar schick gemacht worden sind, in denen es aber weder Infrastruktur noch Arbeit gibt“, meinte Max Moor. Ziel müsse es doch sein, nicht nur auf dem Land zu leben, sondern auch davon leben zu können.
Kleinteilige Wirtschaftsförderung gefragt
Die mittlerweile gute Ausstattung mit schnellem Internet sei schon ein wichtiger Schritt. Ob denn ein Startup in Hirschfelde denkbar sei, wollte Jörg Thadeusz wissen. „Natürlich wird das auf dem Dorf sehr viel kritischer beäugt als in der Stadt, wo man nur das Wort „Startup“ fallen lassen kann und schon ehrfürchtige Blicke erntet. Auf dem Land musst du schon mehr liefern. Vor allem musst Du zu dem stehen, was Du machst“, antwortete Max Moor. Er selbst musste einsehen, dass seine Idee eines Bio-Hofs mit art- und wesensgerechter Tierhaltung sich nicht wirtschaftlich umsetzen ließ. Was es brauche, sei eine kleinteilige Wirtschaftsförderung, damit beispielsweise die junge Goldschmiedin ihrem Handwerk auch auf dem Dorf nachgehen könne.
Jörg Thadeusz kommt wieder
Abgeschieden fühlt sich Max Moor durch seine Stadtflucht übrigens keineswegs. „Ich glaube nicht, dass man auf dem Land schlechter informiert ist als in der Stadt. Man mag zwar die neusten modischen Trends nicht mitkriegen, aber dadurch spart man auch sehr viel Geld.“ Am Ende gab es dann feines Fingerfood – von einem Berliner Caterer. Aber Jörg Thadeusz zeigt sich sehr angetan von der Location. „Ich komme bestimmt wieder“, sagt der Städter ….