Der Himmel über Beelitz-Heilstätten

Am 4. September 2020 fand gemeinsam mit Mobile Kino unsere erste Kino-Veranstaltung in Beelitz-Heilstätten statt. Ursprünglich war der Abend als Freiluftvorstellung geplant, der Himmel über der Mittelmark spielte jedoch nicht mit. Kurz entschlossen verlegten wir die Vorstellung in den großen Saal. Dort begrüßte dann der Duft von frischem Popcorn die Gäste. In kuschliger Atmosphäre – aber natürlich mit Abstand – mit Decken und Liegestühlen, gab es den „Himmel über Berlin“ zu sehen. Nach der Pause flatterte auch eine kleine verirrte Fledermaus in das Bild und gab so dem Filmklassiker eine neue, noch nie gesehene Sequenz. Dramatisch ging es auch am folgenden Tag weiter mit dem deutschen Spielfilm „Systemsprenger“ und der Unterstützung vom Nomadenkino.

Heute war überhaupt nicht schlecht!

Am 28. August 2020 war die Bloggerin, Journalistin und Schriftstellerin Ronja von Rönne bei uns zu Gast in Beelitz-Heilstätten. Im Großen Saal las sie aus Ihrem Buch „Heute ist leider schlecht“. Es war ihre erste Lesung in Zeiten der Pandemie. „Eine Lesung in dieser Zeit ist doch etwas ganz Besonderes! Ich fühle mich wie vor einer Schulklasse und habe das drängende Bedürfnis, euch alle nach eurem Namen zu fragen.“ Mit diesen Worten eröffnete sie ihren Auftritt. In Corona bedingt intimer Atmosphäre lauschten die Gäste ihren sehr kurzweiligen Texten. Dazu gab es hier und dort Schmankerln aus Ihrem Leben. Es wurde herzhaft gelacht und kräftig applaudiert. Auch wir freuen uns auf den nächsten Besuch von Ronja und sagen Danke für den schönen Abend.

Stadt oder Land?

Kulturprogramm in Beelitz-Heilstätten

Talk zwischen Jörg Thadeusz und Max Moor eröffnet Veranstaltungsserie

Am Sonntag, 16. August 2020, startete das Programm „Kultur Beelitz Heilstätten“ im ehemaligen Männersanatorium. Von nun an wird es mit regelmäßigen Lesungen, Open-Air-Kino, Konzerten und Ausstellungen ein weiteres Highlight in Beelitz-Heilstätten geben. Zum Auftakt gab es einen unterhaltsamen Talk zum Thema „Stadt oder Land“ zwischen Jörg Thadeusz und Max Moor.

Schon optisch saßen sich auf der Bühne zwei Welten gegenüber: Der Städter Thadeusz in Hemd und Anzug und der Landmensch Moor mit Schiebermütze, Jeans und und roten Schuhen. „Ich glaube schon, dass prinzipiell auf dem Lande das Wesentlichere passiert. Allerdings müssten die Leute auf dem Land die Möglichkeit haben, sich einen Arbeitsplatz im Dorf einzurichten. Wir müssen Showdörfer vermeiden, die zwar schick gemacht worden sind, in denen es aber weder Infrastruktur noch Arbeit gibt“, meinte Max Moor. Ziel müsse es doch sein, nicht nur auf dem Land zu leben, sondern auch davon leben zu können.

Kleinteilige Wirtschaftsförderung gefragt

Die mittlerweile gute Ausstattung mit schnellem Internet sei schon ein wichtiger Schritt. Ob denn ein Startup in Hirschfelde denkbar sei, wollte Jörg Thadeusz wissen. „Natürlich wird das auf dem Dorf sehr viel kritischer beäugt als in der Stadt, wo man nur das Wort „Startup“ fallen lassen kann und schon ehrfürchtige Blicke erntet. Auf dem Land musst du schon mehr liefern. Vor allem musst Du zu dem stehen, was Du machst“, antwortete Max Moor. Er selbst musste einsehen, dass seine Idee eines Bio-Hofs mit art- und wesensgerechter Tierhaltung sich nicht wirtschaftlich umsetzen ließ. Was es brauche, sei eine kleinteilige Wirtschaftsförderung, damit beispielsweise die junge Goldschmiedin ihrem Handwerk auch auf dem Dorf nachgehen könne. 

Jörg Thadeusz kommt wieder

Abgeschieden fühlt sich Max Moor durch seine Stadtflucht übrigens keineswegs. „Ich glaube nicht, dass man auf dem Land schlechter informiert ist als in der Stadt. Man mag zwar die neusten modischen Trends nicht mitkriegen, aber dadurch spart man auch sehr viel Geld.“ Am Ende gab es dann feines Fingerfood – von einem Berliner Caterer.  Aber Jörg Thadeusz zeigt sich sehr angetan von der Location. „Ich komme bestimmt wieder“, sagt der Städter ….